In einem direkt an der Isar gelegenen Kraftwerk haben wir, das Team von Koop Diamanttechnik, Ende November 2018 ein Brückenteil zurückgebaut. Die Herausforderung lag darin, den Rückbau einer Kraftwerksbrücke unter Anwesenheit und ständiger Lastabfangung eines Autokrans umzusetzen. Dies war notwendig, da ein Unterbau mit Schwerlaststützen aufgrund des durchlaufenden Wassers nicht möglich war. Der Abschluss der Arbeiten war noch vor Weihnachten geplant, was trotz des vorgegebenen Volumens und des Schwierigkeitsgrades realistisch war. Die vorhandenen Stahlbetonstützen, die als Auflager der Brücke dienen, sowie die seitlichen Stahlbetonschächte, in denen die Leitungen des Kraftwerks verlegt wurden, mussten freigeschnitten werden und blieben erhalten.
Laut Abbruchkonzept soll die Brücke der Länge nach in ca. 10 bis 15 Tonnen große Teile gesägt und jedes Teil sofort mit dem Kran verhoben werden. Somit wäre die Brücke in ca. 6 Teilen abgebaut und die Arbeiten nach ca. 3-5 Tagen erledigt. Bei Beginn der Rückbauarbeiten und unter Einhaltung des vorgegebenen Schnittplans stellten wir jedoch fest, dass die Betonbeschaffenheit und die darin enthaltene Armierung in einem sehr schlechten Zustand war. Durch einen gemäß dem Abbruchkonzept vorgegebenen Schnitt in ein Betonteil am Auflager der Brücke ergab sich ein sofortiges Absacken des gesamten Brückenteils. Wir konnten den Schnitt nicht weiter ausführen, da die Gefahr bestand, dass der Kran, der die Last sicherte, durch die erhöhte Belastung umkippt. Alle Arbeiten wurden sofort eingestellt. Ein komplettes Umdenken war erforderlich. Es erfolgte eine Neuberechnung der Statik und die Erstellung eines neues Rückbaukonzept innerhalb weniger Tage.
Das neue Konzept sah folgendes vor: die Brücke sollte in kleine ca. 5 Tonnen große Teile zersägt werden und mit einem vor Ort stehenden Autokran, der die Last durch die erstellten Kernbohrungen mittels Kette abgefangen hatte, gesichert werden. Und das, unter Erhaltung der tragenden Unterzüge. Ähnlich einem Schweizer Käse wurden die einzelnen Teile zwischen den Unterzügen bearbeitet, ausgebaut und mit dem Autokran verhoben.
Im zweiten Schritt ging es an die Unterzüge, die unser Team ebenfalls im gleichen Verfahren zurückgebaute. Aus einem kleinen Auftrag, der mit einer Ausführungszeit von etwa 4 Tagen berechnet war, arbeiteten wir zwei Wochen lang mit zwei kompletten Mannschaften.
Erschwert durch den überraschenden Wintereinbruch und der Minustemperaturen gelang es dennoch, die Arbeiten beim Rückbau einer Kraftwerksbrücke rechtzeitig erfolgreich abzuschließen.
Maßnahmen: Brückenrückbau
Ort: München
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